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FINJA´S WELT

Unter dem Sammelbegriff "Finja´s Welt" möchte ich über Lustiges, Beschauliches, Aktuelles, Interessantes, Wissenswertes über Hundehaltung und Betreuung, über Begegnungen mit Menschen mit und ohne Hund niederschreiben. Die Namen sind frei Erfunden die Begebenheiten aus dem Leben gegriffen.                                          https://baak-dogwalker.de/weblog

Sind Hunde schlecht sozialisiert...

wenn Sie nicht bei jeder Hundebegegnung freundlich sind?

Vorab: NEIN!

 

Wir Menschen sind ja auch nicht asozial, wenn wir uns nicht jedem Fremden an den Hals werfen.

Hundehalter bekommen oft zu hören, dass ihr Hund "schlecht sozialisiert" wäre, wenn sie für ihren Hund Kontakt mit fremden Hunden ablehnen.

 

Es fallen gemeine Sätze wie: "ach ist er unverträglich"? oder "haben Sie einen aggressiven Hund"?

Es schwimmt dabei der Vorwurf mit, in der Erziehung des eigenen Hundes versagt zu haben. Das erzeugte Gefühl: man erfüllt nicht die Erwartung einen uneingeschränkt und in jeder Situation freundlichen Hund zu haben.

Das "Totschlagargument" bei der Forderung zum "spielen mit allen Hunden" ist, dass der Hund doch ein Rudeltier sei.

 

Hunde sind zwar Rudeltiere aber auf Hundewiesen trifft sich kein "Rudel", sondern fremde Hunde. Sind es mehrere Hunde die sich kennen, spricht man von einer Meute, nur bei Hunden die aus einem Familienverband stammen ist der Begriff "Rudel" zulässig.

Hunde wissen nichts um die menschliche Definition von Sozialverträglichkeit. Sie sehen auch keinen Sinn dahinter mit fremden Hunden "spielen" zu müssen. Ganz unter uns - ist das bei Menschen anders? Welcher Mensch mag schon jedem anderen Menschen etwas zu tun haben? Hier haben wir also einen höheren moralischen Anspruch an unsere Hunde als an uns selbst. Unsere Hunde sollen das tun, was wir selbst niemals tun würden - mit jedem fremden Menschen, ganz ohne Kennenlernphase gut Freund sein.

 

HUNDEBEGEGNUGEN BRAUCHEN MANAGEMENT

 

Ein Hundehalter, der darauf hofft, dass der eigene Hund ohne jegliches Management und Führung durch seinen Menschen immer freundlich bleibt, nie in einen Konflikt gerät und uneingeschränkt hundespielwiesentauglich ist, hat eine realitätsfremde Erwartungshaltung an seinen Hund. Diese Hundehalter meinen es gut aber die Folgen sind fatal.

Hundebegegnungen sind nur dann eine Bereicherung wenn die Vierbeiner Zeit haben einander kennen zu lernen und auch entscheiden dürfen welchen Hund sie mögen und welchen nicht.

Bevor man sich in Hundebegegnungen stürzt sollte man Folgendes tun: Ein sicheres Abbruchkommando trainieren, sich mit der Körpersprache von Hunden beschäftigen und sich einen realistischen Blick für die Bedürfnisse und Vorlieben des eigenen Hund aneignen.

 

SOZIALVERTRÄGLICHKEIT

 

Sozialverträgliche Hunde nähern sich langsam und respektvoll, sie laufen Bögen, sie geben anderen Hunden Raum und ziehen sich zurück wenn sie merken, dass der andere Vierbeiner keinen Kontakt wünscht.

Sie sind weder aufdringlich noch überdreht. Wer solches Verhalten seines Hundes zulässt, ist auch als Hundebesitzer alles andere als „sozialverträglich“. Die Sozialverträglichkeit des eigenen Hundes beginnt beim Besitzer und zwar mit der Einstellung niemanden belästigen zu wollen, sie bedeutet Neutralität des Hundes gegenüber seiner Umwelt und sie bedeutet Kommunikation unter Hundehaltern.

 

VERTRÄGLICHKEIT KANN MAN NICHT ANERZIEHEN

 

Man kann die Einstellung seines Hundes zu anderen Hunden nicht mit Erziehung verändern. Man kann ihm nicht anerziehen jeden fremden Hund zu mögen. Man kann niemals Charakter durch Ausbildung verändern.

Was man kann, das ist einen Hund zum Gehorsam zu erziehen, so dass man Hundebegegnungen moderieren und eventuell auch abbrechen oder ganz vermeiden kann.

Ein sozialverträglicher Hund ist ein Hund der Konflikten aus dem Weg geht, sie vermeiden kann. Keinesfalls aber ein Hund der mit allen anderen Hunden Kontakt sucht.

Auch ein Hund hat das Recht andere Hunde nicht zu mögen. Er hat das Recht auf seine Individualdistanz. Das macht ihn nicht zu einem "schlechten Hund", ganz im Gegenteil.

 

Quelle: DOG News - Die Seite vom 12.05.2019 

 

Eis für alle Felle

Wer mag sie nicht die kalten Leckereien an heißen Sommertagen? Auch unsere Fellnasen stehen drauf. Hier sind ein paar Rezepte:

Des Pudels Kern

Sie wollen nicht nur spielen

Hunden geht es nicht anders als Menschen. Leider vergessen das manche Hundehalter zu oft.

Von Nadine Wolf

© dpa

Stellen Sie sich vor, Sie laufen durch die Fußgängerzone auf der Suche nach einer neuen Hose. Als Sie gerade einen Jeansladen betreten wollen, rennt eine wildfremde Person auf Sie zu, umarmt Sie stürmisch, drückt Ihnen einen feuchten Kuss auf die Wange und zerrt sie an der Hand in Richtung einer nahe gelegenen Spielothek. Wenn Sie bis dahin noch ruhig geblieben sind und keine Ohrfeige verteilt haben, dann werden Sie das spätestens dann machen, wenn der Fremde sie zwingen will, den Spielautomaten zu bedienen.

 

Das kommt Ihnen grotesk vor? Das ist es auch. Gleich mehrere Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens wurden hier ganz konsequent ignoriert. Stürmische Annäherung, unerwünschter Körperkontakt und Spielerzwingung werden in der Regel nicht toleriert und entsprechend quittiert. Ein aggressives Entgegentreten würde niemanden überraschen.

 

Umso erstaunlicher ist es, dass viele Hundehalter glauben, einem Hund müsste es in einer solchen Situation anders gehen. Mehr noch: Es wird verlangt, dass der Vierbeiner auch noch Freude hat, wenn er von einem völlig fremden Artgenossen stürmisch begrüßt und angesprungen wird – am besten noch an der Leine, während ihm das Halsband die Kehle zuschnürt. Sicherlich gibt es Hundetypen, vor allem junge Hunde oder verspielte Charaktere, die eine derartige Begegnung toll finden. Aber ein Großteil der erwachsenen Hunde dürfte eine solche Annäherung als feindlich einstufen. Je nachdem, wie das Tier erzogen ist, wird es das Prozedere mehr oder weniger klaglos über sich ergehen lassen oder eben entsprechend abwehrend reagieren.

 

In letzterem Fall ist das Geschrei dann natürlich groß: „Der böse Schäferhund hat meinen Labbi völlig grundlos gebissen, obwohl der doch nur spielen wollte!“ Tja, vielleicht wollte der Schäferhund aber gar nicht umgerannt werden. Vielleicht wollte er in Ruhe mit Frauchen spazieren gehen, und vielleicht wollte er auch nicht in die Spielothek gezerrt werden.

 

Kaum jemand macht sich Gedanken darüber, ob es sinnvoll ist, von Hunden einzufordern, sie müssten sich mit jedem x-beliebigen Artgenossen verstehen. Spielen macht Spaß und ist ausgesprochen sinnvoll. Es fördert die Bindung und das Vertrauen, trainiert den Körper und schüttet einen ganzen Cocktail von Glückshormonen aus. Aber nur, wenn es echtes Spiel ist. Und dazu gehört, dass es freiwillig stattfindet und alle Spielpartner einverstanden sind. Ein Spiel folgt gewissen Regeln, und die sollte man nicht ignorieren.

 

Es mag sein, dass der eigene Hund verspielt ist und fremde Artgenossen nur als Spielgefährten betrachtet. Aber Gleiches muss nicht für den potenziellen Spielkameraden gelten. Es gibt durchaus Hunde, die Fremde eher als Eindringlinge in ihrem Revier wahrnehmen statt als potenziellen neuen Kumpel. Je nach Charakter und Rasse kann das mehr oder weniger ausgeprägt sein. Hunde, deren ursprünglicher Zweck es war, Haus, Hof oder Herde zu beschützen, sind Fremden gegenüber meist reservierter als Begleithunderassen.

 

Auch ist es ein absolut natürliches Verhalten, Fremde vertreiben zu wollen. Freilandbeobachtungen an wild lebenden Hunden haben gezeigt, dass diese nicht mit Fremdhunden spielen, sondern sie verbellen oder gar angreifen. Im Zweifel sollte man also besser fragen, ob Spielen erwünscht ist, bevor man seinen Hund wahllos auf jeden anderen Vierbeiner loslässt. Sonst wird aus Spiel schnell Ernst.

 

 

Nadine Wolf ist Autorin, Bloggerin und Ernährungsberaterin für Hunde. http://mashanga-burhani.blogspot.de/


Konsequenter Hund

Mit konsequenter Erziehung kommen wir unseren Hunden auf die Schliche. Machen es uns unsere Vierbeiner doch vor!

 

Wenn es an den Wochenenden 16.00 Uhr wird kommt meine Hündin Finja und stupst mich mit der Nase an. Als liebende Hundehalterin beuge ich mich zu ihr um sie zu streicheln... sie jedoch geht 3 Schritte rückwärts und schaut mich weiter an. Sie senkt dabei den Kopf und kneift etwas die Augen zusammen. Konsequent verharrt sie in dieser Position.

 

Ich frage in solchen Fällen schon gar nicht mehr das übliche "Lassie was ist los? Ist jemand in Not?" Ich weiß worum es geht und denke bei mir, `du wart mal noch ein Stündchen, schließlich ist erst 17.00 Uhr Fütterungszeit.` Konsequent gehe ich meinem Tun nach.

 

Sie begibt sich nun in eine strategisch gute Position, lässt sich mit einem Grummeln und Schnaufen nieder und beobachtet mich mit großen runden Augen. Jedes Gähnen oder Strecken meinerseits lässt sie aufspringen und schon 1-2 Schritte in Richtung Küche gehen. 

 

Ihr bohrender Blick veranlasst mich hin und wieder zu ihr zu schielen. Dann hebt sie erwartungsvoll den Kopf und legt ihn wieder nach einer gefühlten Ewigkeit ab. Da ist sie konsequent.

 

Ich schaue inzwischen zur Uhr und denke so, naja, es ist eigentlich egal ob sie ihr Futter 20 vor oder 20 nach bekommt.

Es ist ja Wochenende und ich kann eine kleine Ausnahme machen... Aber sonst bin ich konsequent ;)

 

Hundefreundliche Grüße

Simone Geiberger

 


Ammenmärchen

Als Dogwalkerin bin ich täglich von vielen Hundeindividuen umgeben. Wie es das Wort schon ausdrückt, jeder Hund ist anders. Deshalb frage ich mich immer wieder wie es sein kann, dass sich im Allgemeinen Gedankengut und Sprachgebrauch solche Floskeln wie: `Die regeln das schon unter sich` (Was sollen sie denn regeln?) oder: `Den musst du mal auf den Rücken drehen und zeigen wer der Chef ist` (Rudelführer in der Hundewelt sind keine ihre Artgenossen auf-den-Rücken-drehenden Monster - ganz im Gegentei!) oder: `Der ist dominant` (Dominanz gibt es so wie sie immer wieder zitiert wird nicht) hartnäckig halten.

 

Es gibt vielfältige Arten seinen Hund zu erziehen. Ganz sicher sollten wir die Individualität und Rasse unserer Hunde dabei beachten. Immer wieder die gleichen alten Fehler zu begehen halte ich für altmodisch und töricht. Es gibt so viel interessante Literatur von namenhaften Hundeforschern zu diesen Themen die seit Jahrzehnten versuchen diese alten Ammenmärchen aus dem Weg zu räumen. Man könnte Seminare besuchen oder einfach an einem Webinar (die es inzwischen auch schon kostenlos gibt) teilnehmen.

 

Auf eine bessere Verständigung mit unseren Vierbeinern hoffend verbleibe ich

mit hundefreundlichen Grüßen

 

Simone Geiberger